Du wirst sehen, vieles davon betrifft andere Abteilungen Deines Unternehmens, wie Marketing oder Vertrieb. So sollte es auch sein – PR lässt sich nicht allein denken. Alles was ein Unternehmen tut und nach außen dringt ist letztlich PR. Public Relations ist im Grunde die gesamte Art und Weise, mit der Du kommunizierst. Wie sonst im Leben gilt dabei: der erste Eindruck zählt!
Die allseits bekannte PR-Maßnahme:
Die Pressemitteilung
Das Schweizer Taschenmesser unter den PR Maßnahmen. Die gute alte Pressemitteilung. Sie kann alles oder nichts sein. Alles, wenn sie gut gemacht ist und nichts, wenn sie eben schlecht gemacht ist.
Nur, was unterscheidet eine überzeugende von einer schlechten Pressemitteilung? Denn eine Pressemitteilung, die auf wenig Gegenliebe stößt, ist verschwendete Zeit und damit keine gewinnbringende PR Maßnahme.
Eine Pressemitteilung, die Anklang findet, ist eine Einladung zum Dialog. Dadurch versuchst Dein Unternehmen der Presse zu zeigen, warum es für sie lohnenswert ist, darüber zu berichten. Damit Du Dich jedoch in der Berichterstattung wiederfindest, musst Du eine packende Geschichte erzählen.
Und wo werden Geschichten erzählt? Genau in der Gemeinschaft. Daher richtet sich die Pressemitteilung immer auf die Bedürfnisse ihrer Adressaten. Alles andere ist einseitige Information und für die Medien nicht relevant.
Um dies zu verhindern, ist ein bisschen Nachdenken angebracht. Was soll denn nun in die Pressemitteilung?
Wichtig! Eine Pressemitteilung ist eine PR Maßnahme und somit keine Werbung. Journalistinnen und Journalisten sind stets auf der Suche nach spannenden Stories. Sind wir mal ehrlich, bei der meisten Werbung wechseln wir den Sender oder drücken online auf Überspringen.
Damit niemand Dein Anliegen übergeht, ist es sinnvoll zu überlegen, welche interessante Geschichte Du erzählen kannst. Gerade für Unternehmen, die ganz am Anfang stehen oder etablierte, die etwas Neues vorstellen, lohnen sich die sogenannten
W-Fragen:
- Wie bist Du auf Deine Idee kommen?
- Worin unterscheidet sich Dein Angebot von anderen?
- Was ist das Besondere (für die Berichterstattung) an Deinem Unternehmen?
- Welche Ziele willst Du erreichen?
Die Liste ließe sich beliebig fortsetzen. Genauso gut könnt ihr die W-Fragen auf die Medienseite anwenden und ausfindig machen, wie am besten ein Bericht über Dich und Dein Unternehmen ausfallen könnte:
- Wo liegt der Schwerpunkt der Redaktion?
- Wie ist die gegenwärtige Nachrichtenlage?
- Was ist der fachliche Hintergrund meiner Ansprechpartnerin/meines Ansprechpartners?
- Welches Publikum bedient das Medium?
Ein paar Ws, die weitaus interessanter sind als bloße Werbung. Nutze die Chance, die eine Pressemitteilung Dir bietet und erzähle eine fesselnde Geschichte!
Richte auf Deiner Website für Deine PR einen Pressebereich ein!
Aber warum Pressemitteilungen nur versenden, wenn Du Sie sogar selbst veröffentlichen könnt? Wo? Ganz einfach, auf Deiner Website im eigens eingerichteten Pressebereich!
Bevor wir uns dem Pressebereich widmen, ein paar Worte zum Webauftritt Deines Unternehmens. Wie eingangs besprochen, alles, was nach außen wirkt, ist eine PR-Maßnahme.
Eine gut gepflegte und ansprechende Website ist entscheidend für den ersten Eindruck, den Du im Netz hinterlässt. Ebenso ist es ratsam, ein bisschen in die SEO-Werte Deiner Webseite zu investieren. Denn über wen berichtet werden soll, der sollte doch gefunden werden, nicht wahr?
Für Deine Medienkontakte ist selbstverständlich ein extra Pressebereich von großem Vorteil. Journalistinnen und Journalisten leiden oft unter chronischem Zeitmangel. Ein ordentlicher Pressebereich als Unterseite auf Deiner Website vereinfacht ihre Arbeit und zeugt von Deinem Engagement, die Belange der Presse ernst zu nehmen.
Ein gelungener Pressebereich besticht durch Klarheit. Alles, was für die Berichterstattung wichtig ist, liegt gut sichtbar und zum Download verfügbar bereit.
Für einen attraktiven Pressebereich benötigst Du:
- Ein Factsheet mit den wichtigsten Zahlen, wie Gründungsjahr, Größe des Teams etc.
- Eine kurze Vorstellung Deines Unternehmens als Textdatei, am besten im PDF-Format
- Bilder und Logos zum Download und zur freien Verwendung für die Berichterstattung
- Die aktuellsten Pressemitteilungen aus Deinem Unternehmen
- Eine Linkliste mit bisherigen Publikationen von Dir und über Dich
- Kontaktdaten für die Presse, um sich ohne groß Nachzufragen bei Dir melden zu können
Für Social Media gilt zweifelsfrei dasselbe, wie für Deine Homepage. Halte all Deine Auftritte in den sozialen Netzwerken ordentlich. Verfasse daher regelmäßig an Deine Zielgruppen angepasste Postings. Unterschiedliche Inhalte für die verschiedensten Kanälen, statt Copy & Paste von einem Beitrag, der dann überall gleich geteilt wird.
Gewissermaßen ist Social Media mittlerweile ein noch größeres Schaufenster von Deinem Unternehmen als die klassische Website. Und da Redakteurinnen und Redakteure ebenfalls in den sozialen Netzwerken unterwegs sind, möchten und werden sie Dich dort finden.
Was ist denn nun die wichtigste PR Maßnahme in Bezug auf Social Media? Die Antwort ist so simpel wie kompliziert!
Eigentlich doch ganz einfach: Denke Social Media und PR zusammen! Wo sonst kannst Du Dich direkt und unkompliziert der Öffentlichkeit präsentieren. Im digitalen Zeitalter sind die sozialen Netzwerke Dein Tor zur Welt.
Warum dann kompliziert? Weil in vielen Firmen die Verantwortlichkeiten für Public Relations und Pressearbeit ganz woanders liegen, als jene für die Betreuung der Social Media Kanäle. PR bedeutet schlussendlich sich ins Gespräch bringen, wer aber PR und Social Media gedanklich und organisatorisch trennt, der redet aneinander vorbei. Sowohl intern, wie bei Deinen Zielgruppen.
Folgende Ideen helfen Dir beim Verbinden von PR und Social Media:
- Ein Redaktionsplan, in dem Du sowohl Deine PR-Maßnahmen, als auch Deine Social Media Postings zeitlich und inhaltlich miteinander koordinierst.
- Newsjacking: Kommentiere doch mal auf eine nette Art und Weise unter einem Post einer Redaktion. Wer weiß, vielleicht erzeugst Du ja so Interesse und auf Deinen Kommentar hin erfolgt ein Besuch einer Redakteurin oder eines Redakteurs auf Deiner Homepage. Die im Idealfall natürlich einen Pressebereich aufweist.
- Einen Content-Leitfaden, der aufzählt welche Art von Inhalten Du überhaupt auf Social Media veröffentlichen willst. Dementsprechend gestaltest Du Deine Pressemitteilungen.
Und zu guter Letzt an dieser Stelle: Augenzwinkern und sich nicht selbst zu ernst zu nehmen. Social Media ist für die meisten Menschen Zerstreuung und Freizeit. Ein zu steifes Auftreten erzeugt in der Wahrnehmung der Community kaum Sympathie. Denn keine PR-Maßnahme ist effektiver als ein sympathischer Eindruck.
PR-Maßnahme klassisch, aber nicht verstaubt:
Sprich die Printmedien an!
Viele PR-Schaffende lenken ihren Fokus momentan mehr und mehr auf Online-Assets wie Nachrichtenportale im Netz und Social Media. Dennoch erreichen die Printmedien nach wie vor eine hohe Leserschaft. Gerade im Lokalen sind gedruckte Zeitungen immer noch ein wichtiger Bestandteil der öffentlichen Debatte.
Druckerzeugnisse haben gegenüber allem Digitalen gewisse Nachteile, wie der begrenzte Platz, der fehlenden Dialogfunktionen und der mangelnden Aktualität. Wie sagt man doch: „Nichts ist so alt, wie die Zeitung von heute“. Online Medien jeglicher Art geschehen in Echtzeit und sind allgegenwärtig.
Doch dieser Zeitfaktor der Printmedien ist umgekehrt ihr größter Vorteil. Wer ein Printmedium konsumiert, gleich ob Zeitung oder Magazin, tut dies bewusst. Während Social Media oft im Vorbeirauschen passiert. Sprich die Leserschaft nimmt sich Zeit und verfolgt das gedruckte Geschehen mit einer völlig anderen Aufmerksamkeit als die Schnelllebigkeit im Internet.
Kann Deine Botschaft im Netz schnell untergehen, so ist sie in einem Printmedium fest gedruckt und erhält unter Umständen mehr Beachtung, als eine reine Online-Veröffentlichung.
Insbesondere für Gründerinnen und Gründer ist der Kontakt zur Lokalpresse empfehlenswert. Häufig ist die regionale Wirtschaft Deine erste Anlaufstelle bei der Suche nach Geschäftspartnern oder anderweitigen Kooperationen. Zudem suchen Lokaljournalistinnen und -journalisten stets erzählenswerte Geschichten vor Ort. Erzähl ihnen doch Deine Gründerstory. Schließlich ist sie jede Rede wert.
Die praktische PR-Maßnahme:
Stelle eine Pressemappe zusammen!
Nebenbei lässt sich Print mit einer bestimmten Hochwertigkeit verbinden. Oft ist es so, wenn neue Medien erscheinen, dass sie die alten nicht vollständig verdrängen, sondern ihnen einen anderen Platz im Mediensystem zuweisen.
Beispiel Schallplatten. Erst abgelöst durch die CD, dann durch das MP3 Format und in der Gegenwart durch diverse Streamingdienste. Dennoch existieren Schallplatten weiterhin, wie als essentielle Ausrüstung für DJs oder als Sammelobjekt für Liebhaber.
Ähnlich verhält es sich bei Print. Aufgrund der Haptik ist es ein anderes Erlebnis als ein Online-Beitrag. Nutze diese Besonderheiten in Form einer Pressemappe. Schick Deinen Medienpartnerinnen und -partner doch mal – statt einem virtuellen Posting – echte Post zum Anfassen in den Briefkasten.
Grafisch ansprechend aufbereitet und mit allen wichtigen Informationen ausgestattet ist eine Pressemappe quasi das Offline-Pendant zum Pressebereich auf Deiner Homepage.
Bestandteile einer Pressemappe können sein:
- Ein stabiler Umschlag, in dem alles Weitere zu finden ist
- Ein Anschreiben als eine Art Willkommensgruß an die Empfängerin oder den Empfänger der Mappe
- Eine aktuelle Pressemitteilung, die inhaltlich zum Rest der Mappe passt
- Eine Broschüre oder ein Katalog, der Dich und Dein Produkt bzw. Dienstleistung anschaulich vorstellt
- Eine Visitenkarte mit den Kontaktdaten eines Ansprechpartners für die Presse
PR-Maßnahme mit besonderem Glanz:
Veranstalte eine Pressekonferenz!
Dies ist wohl eine der von der Vorbereitung her anspruchsvollsten PR Maßnahmen, aber ist neben der Pressemitteilung der Klassiker unter allen Werkzeugen der Öffentlichkeitsarbeit.
Für junge Unternehmen ist die Pressekonferenz unter Umständen zu aufwendig. Aber eine Pressekonferenz lässt sich auch per Videostream durchführen. Außerdem bietet eine Onlinekonferenz als Aufnahme den Vorteil der besseren Verteilung. Ein Mitschnitt auf einem Videoportal lässt sich per Link mit allen teilen, die daran nicht teilnehmen konnten.
Egal ob online oder vor Ort, für eine Pressekonferenz braucht es einen triftigen Grund. In dem Fall sollte die Information deutlich wichtiger sein, als alles, wofür eine Pressemitteilung ausreichen würde.
Dazu ist ein fester Zeitplan notwendig. Vorbereitung, Versand der Einladung und die eigentliche Konferenz. Diesen Planungsaufwand darf man nicht unterschätzen. Zudem sollte die Konferenz einem bestimmten Zeitplan folgen. Zunächst eine kurze Begrüßung, dann die Vorstellung der Informationen und zuletzt die Fragerunde mit den anwesenden Gästen.
Diese Fragerunde ist der tatsächliche Mehrwert einer Pressekonferenz im Vergleich zu anderen PR Maßnahmen. Es gibt dem Ganzen einen persönlichen Rahmen und fördert die Entwicklung eines Dialogs.
Eine Pressekonferenz, in der nur vorgefertigte Phrasen fällen, bietet keinen Raum für gegenseitige Kommunikation. Public Relations dürfen niemals einseitig sein. Zurecht fragen sich die teilnehmenden Personen nach einer wenig informativen Pressekonferenz, ob sie beim nächsten Mal der Einladung überhaupt folgen werden. Eine interessante Runde weckt hingegen gute Erinnerungen, also genau das, was ihr mit euren PR Maßnahmen erreichen wollt.
Wer als Unternehmen wahrgenommen werden möchte, braucht Aufmerksamkeit und eine gute Geschichte. Nutzt das Repertoire der PR und vermittelt eure Botschaft über die richtigen Wege an die passenden Zielgruppen. Ihr werdet sehen, egal ob offline oder online, die Öffentlichkeit hört euch zu.
